Historie

 

Chronik des Unternehmens von 1844 bis 1963

Die Villa Roth war 1884 als zweites Haus auf der Düne am Strand von Westerland von dem Apotheker Carl Roth erbaut worden. Etwas weiter nordwestlich befand sich nur noch die private Villa des Baron von Baur-Breitenfeld vorne am Strandübergang und dem „Strandweg“, welcher sich sehr bald zur Hauptstraße des aufstrebenden Seebades entwickelte: der heutigen „Strandstraße“.

Die Villa Roth wurde aufgrund ihrer Lage und als eines der erstrangigen Häuser von Westerland sehr bald zum Treffpunkt von Adel, Diplomatie und Großbürgertum. So logierte 1888 die Königin Elisabeth von Rumänien, auch unter ihrem Dichternamen Carmen Sylva bekannt, „mit Dienerschaft und Gefolge“ in der Villa Roth. In einem Brief schrieb die Königin damals: „Ich wohne allerliebst, fühle mich behaglich hier, habe einen Salon, der vom Schreibtisch aus aufs Meer sieht, vom Balkon aus auf den höchst poetischen Friedhof der Heimatlosen….“. Täglich ging sie einen Weg zu diesem Friedhof, der dann nach ihr als Elisabethstraße benannt wurde. Übrigens wird im Hotel Roth noch ein Porzellangeschirr aufbewahrt, welches die Königin den Gastgebern Roth zum Abschied als Dank für die Gastaufnahme schenkte.

Aber auch andere fürstliche Prominenz wie die Prinzen von Preußen und die Herzöge von Württemberg oder Wirtschaftsgrößen wie Albert Ballin (Gründer der Hapag-Lloyd), Walther Rathenau (späterer Außenminister der Weimarer Republik) und Maximilian Harden besuchten die Villa Roth und wurden Stammgäste jener Zeit……

Die „Gründerjahre“ waren „Boom“-Jahre für Westerland. Nahezu jedes Jahr wurde die Villa Roth durch Anbauten oder Neubauten erweitert. Die Löhne waren gering und wurden sozusagen vom Trinkgeld bezahlt, welches das Personal abzugeben hatte. Hayo Feikes, der spätere Inhaber der Villa Roth, hatte Anfang des neuen Jahrhunderts dort als „Hausdiener“ angefangen, nachdem ihm ostfriesische Landsleute von den Erwerbsmöglichkeiten im aufstrebenden Westerland berichteten.

Als Carl Roth 1913 starb, hinterließ er die Villa Roth seiner Frau Marie Roth. Die Witwe entfloh den damals eintönigen Sylter Wintermonaten nach Monte Carlo und versuchte dort ihr Glück im Roulettespiel. Vermutlich als Folge dieser Passion mußte sie Anfang der zwanziger Jahre die Villa Roth an den Großvater des jetzigen Inhabers des Hotel Roth verkaufen. Marie Roth bekam ein Wohnrecht bis an ihr Lebensende im Jahre 1942.

„Die Goldenen Zwanziger“ in Westerland

In den Zwanziger Jahren war Marlene Dietrich Gast in der Villa Roth – der Großvater des Inhabers des jetzigen Hotelunternehmens sprach gerne davon, daß er Marlene Diertrich seinerzeit im Regen vom Bahnhof abholte und zum Ende des Urlaubs im Regen wieder hinbrachte – verregnete Urlaubszeiten gab es also auch schon früher. Übrigens gehörte Marlene Dietrich damals zum „Club der Matratzenschoner“, der nächtens in der Baumannshöhle – der jetzigen „american dance hall“ – „tagte“. So dürfte sie das wechselhafte Wetter vermutlich „fröhlich“ überstanden haben.

1928 verkaufte Frau Roth auch das „Segenhaus“ an die Familie Feikes. Eigentlich war es nicht rentabel, ein Haus mit nur 14 Gästezimmern für RM 28.000,00 zu erwerben, aber die Zuwegung dieses Hauses führte über das Grundstück der Villa Roth und es stand kurz vor einer möglichen Umwandlung zu einem Kinderheim – nach damaligem Verständnis nicht passend zu einem Hotelbetrieb.

Trotz der neugeschaffenen Eisenbahnverbindung über den Hindenburgdamm 1927 blieb der erwartete Boom für Sylt aber aus. Anfang der Dreißiger Jahre – in der Zeit der Weltwirtschaftskrise – stagnierten die Einnahmen aus dem Fremdenverkehrsgewerbe weiterhin auf unterstem Niveau, ab 1933 bedrohte die Preispolitik der K.d.F.-Reisen die Wirtschaftlichkeit der Betriebe, so daß sich der Hausbesitzerverein von Westerland 1934 genötigt sah, einen Notstandsgebiets-Antrag an die Regierung zu stellen. Symptomatisch für die wirtschaftliche Situation in Westerland und auf Sylt: Nach 1914 bis hinein in die Sechziger Jahre gab es kein neuerbautes Hotel, Logier- oder Pensionshaus.

Die Hoffnungen auf eine verbesserte wirtschaftliche Situation der Logierhäuser machte vollends der zweite Weltkrieg zunichte. Der Saisonbetrieb wurde mit Kriegsbeginn für 6 Jahre eingestellt. Nur mit Hilfszuwendungen durch das Reich für das Gaststätten- und Beherbergungsgewerbe in den militärisch gesperrten Nordseebädern konnte man sich notdürftig über Wasser halten.

Auch die Villa Roth wurde – wie die meisten Logierhäuser – zwangsbelegt. Während des Krieges durch Militär und Dauerwohnungen, nach dem Krieg zur Unterbringung von Heimatvertriebenen aus dem Osten Deutschlands, für die nach und nach andere Unterkünfte beschafft wurden, damit die gewerblichen Berherbergungsbetten wieder für die Gäste zur Verfügung standen. In den ersten Nachkriegsjahren mußten die Gäste noch Bettwäsche, aber auch Lebensmittelkarten, selbst mitbringen.

Der Generationswechsel in der Leitung des Unternehmens vollzog sich in dieser Nachkriegszeit. Hayo und Emilie Feikes zogen aufs „Altenteil“ in die Steinmannstraße und der Sohn und Dipl.-Kaufmann Dr. Ernst Feikes und seine Frau Ilse führten künftighin die Villa Roth zusammen. In diese Zeit fällt auch die Umwandlung des früheren „Logierhaus“-Betriebes in eine „Hotel-Pension“, in welcher die Gäste fortan auch mittags und abends bei einer sogenannten „Vollpension“ verköstigt wurden.

1949-1963

Mit Beginn eines wiedererwachten Fremdenverkehrs in Westerland stellte Dr. Ernst Feikes seine betriebswirtschaftliche Kompetenz dem neugegründeten Fremdenverkehrsverein von Beginn an zur Verfügung und wurde bald auch Vorsitzender des Vereins.

Stammgäste aus früheren und neueren Zeiten suchten die Villa Roth jetzt regelmäßig wieder auf: Familie Just Heinrich Jürgensen aus Flensburg (Kaufhaus Hans Jürgensen), die Damen Sonderburg-Glücksburg aus Schloß Glücksburg, Familie Bagusat aus dem Schloß Possenhofen (Rex-Motorrad-Fabrik), Familie Trüller aus Hannover (Trüller-Kekse), Familie Jung aus Clausthal-Zellerfeld (Tiefbauunternehmen), Familie Rechtsanwalt Wolfgang Schulten und Rechtsanwalt Dr. Klaus Barbrock aus Dortmund, Heinz Rose aus Dortmund (Kaufmann) und viele andere mehr. Sie alle kamen in der Saison so regelmäßig wieder, daß bereits bei ihrer Abreise die Zimmer zu den gewohnten Zeiten für das kommende Jahr für sie vorreserviert wurden. Ein prominenter Gast der Zeitgeschichte war im Jahr 1959 der frühere Reichswirtschaftsminister Hjalmar Schacht, welcher mit seiner jungen Tochter anreiste. Er stammte aus dem nordschleswigschen Ort Tinglev und machte bei einem Heimatbesuch einen Abstecher nach Sylt.

1956 wurde an der Villa Roth für DM 60.000,00 ein „Einfamilienhaus“-Anbau geschaffen. Dieser diente der Betreiberfamilie im Winterhalbjahr als Familienhaus, im Sommer wurden jedoch alle Zimmer an Gäste vermietet und die Wohnräume mit dem Kaminzimmer wurden Aufenthaltsräume für die Gäste. Die Familie schlief dann im Souterrain oder auf dem Dachboden der Villa Roth – so war es allgemein üblich auf Sylt. An Vermietung im Winterhalbjahr war ohnehin nicht zu denken, die Läden der oberen Friedrich- und Strandstraße wurden verbrettert und erst im Mai wieder für die Saison hergerichtet.

Jede Saison stellte sich anders dar und war zum großen Teil vom Wetter abhängig. Über eine Belegung von 50 bis 60 Tagen im Jahr kam kaum ein Haus in den Fünfziger Jahren hinaus. Hinzu kam, daß die ausgehungerten Nachkriegsdeutschen nach der „Fresswelle“ die „Reisewelle“ packte und sie sich in den sonnigen Süden aufmachten. An Italiens und Spaniens Stränden schossen die Hotelbauten empor, die Deutschen entdeckten die Pauschalreisen, Westerland und die Insel Sylt lagen abseits des großen Urlaubsstroms. Im Ausland konnten neue Hotels entstehen, auf Sylt war die Beherbergungs-Infrastruktur auf dem Stand vor Ausbruch des ersten Weltkrieges stehengeblieben. Es gab keine neuen Hotels – im Gegenteil waren einige Häuser abgerissen und andere zu Wohnungen umfunktioniert worden.

Dr. Ernst Feikes war neben der Hotelleitung auch noch in den nachfolgenden Positionen ehrenamtlich tätig und hat so, bis zu seinem jähen Unfalltod 1963, die Interessen der Tourismus-Branche und der Stadt Westerland nachhaltig vertreten:
CDU-Vorsitzender Westerland, CDU-Kreistagsabgeordneter und -Stadtvertreter, Dezernent für Finanzen im Magistrat von Westerland, DEHOGA-Vorsitzender von Westerland, stellvertretender Vorsitzender des DEHOGA Schleswig-Holstein.
Sein Einsatz während all der Jahre galt auch der erzielten Abschaffung der Getränkesteuer. Die Zusammenführung der Inselgemeinden zur Interssengemeinschaft „Bädergemeinschaft Sylt“ ist ebenfalls seiner Initiative mit zuzurechnen.
Am 3.2.1963 riß der Unfalltod von Dr. Ernst Feikes im Alter von 55 Jahren und seiner Ehefrau Ilse im Alter von 49 Jahren eine große Lücke in die Familie und in das Hotelunternehmen, aber auch in das Gemeinwesen Westerlands. Dieses tragische Ereignis hat aber auch Auswirkungen auf das „Gesicht von Westerland“ gehabt, da sicherlich auf dem Schlüsselgrundstück der „Villa Roth“ und dem gesamten „Neuen Kurzentrum“ sonst ganz anders aussehende Bauten entstanden wären.

Unser Werdegang

1962 endlich hatte sich die allgemeine Wirtschaft in der Bundesrepublik soweit entwickelt, daß alles wie im Aufbruch schien. Nur Westerland und Sylt schienen abgehängt zu werden. Nun waren inzwischen als Neubauten die ersten zwei „Hochhäuser“ mit Ferienwohnungen in Eigentumsform gebaut worden, die den Eigentümern jedweden in den alten Logierhäusern und Hotels vermissten Komfort boten. Daher stellten sich neue Überlegungen für den Ausbau des Unternehmens: Das Segenhaus sollte abgerissen, eine Eigentumswohnungsanlage errichtet und mit dem Erlös nach Abriß der Villa Roth dann ein neues und zeitgemäßes Hotel gebaut werden.

Architekt Werner Herwig Loeper aus Kiel wurde am 19. Januar 1963 mit der Planung eines 2,5 Mio DM-Baues beauftragt, die Bauvorabgenehmigung war bereits eingeholt und im Herbst 1963 sollte dann mit dem Bau begonnen werden. Aber am 3. Februar 1963 schlug das Schicksal zu: an den Folgen eines Autounfall starben die Eheleute Dr. Ernst und Ilse Feikes im Alter von 56 und 49 Jahren. Sie hinterließen vier Kinder: Jens, Hayo, Ilse und Maiken Feikes. Jens Feikes, als gelernter Konditor mit Hotelfachschulabschluß, und Hayo Feikes, mit gerade abgeschlossenem Abitur, führten künftighin den Hotel-Betrieb fort.

Der Vertrag mit Architekt Loeper war wieder gekündigt worden, die Verwirklichung der Neubaupläne war in weite Ferne gerückt. Es sollte nunmehr nur die Ladenzeile des Hotels an der Strandstraße ergänzt werden, aber die Stadt Westerland hatte inzwischen eine Bauveränderungssperre für das gesamte sogenannte „Kurgebiet“ erlassen. Man war dabei, einen Bebauungsplan für dieses Gebiet aufzustellen und damit war ein individuelles Planen und Bauen vorerst passé. Es sollte eine städtebauliche Lösung her, Westerlands Zukunft konnte sich nur an den neuen Tourismuszentren Spaniens und Italiens orientieren, die von den deutschen Urlaubern seinerzeit so begehrt aufgesucht wurden. Planer waren die Westerländer Architekten Dr.-Ing. Cobarg und H. Hansen.

Überplant wurde das Gebiet zwischen Andreas-Dirks-Straße, Friedrichstraße, Kurpromenade und der Strandstraße. Dort befanden sich die „Kongreßhalle“, die Strandhalle „Nordseeterrassen“ und die „Kurverwaltung“, das „Sylter Kinderheim“, das Hotel „Monbijou“, das Haus „Osborne“, die „Villa am Meer“, das Hotel „Wünschmann“, das Haus „Flora“ mit dem Praxisgebäude des Tierarztes Andersen und die „Villa Roth“ mit dem dazugehörigen „Segenhaus“.

Inzwischen hatte die Stadt Westerland mit ihrem in Aufstellung befindlichen Bebauungsplan Nord Nr. 20 diverse Bauträger angelockt, zumal die Stadt sich selbst außerstande sah, die geplanten eigenen Neubauten aus eigenen Mitteln zu finanzieren. Das Prinzip war einfach: Ein Bauträger erhält die Möglichkeit zum Bau von Hotel- und Appartementbauten auf zum Teil städtischem Grund und Boden, die Stadt erhält dafür einen neuen Kursaal, eine neue Kongreßhalle, eine neue Strandhalle, einen Vortragssaal und eine umgebaute Kurverwaltung. Die einzige Schwierigkeit: der Bauträger mußte sich nun auch noch mit den anderen Grundstückseigentümern einigen.

Der Bauträger Hans Bense („Hausbau Bense“, Stuttgart) wurde 1964 äußerst rege. Drei Grundstücke kaufte er auf, mit der Stadt Westerland vereinbarte er einen entsprechenden Vertrag, der einen Vollzug erst vorsah, wenn Hans Bense auch mit den restlichen Grundstückseigentümern im B-Plan-Gebiet einig war, wobei aber von der Stadt erwartet wurde, daß sie sich – im wohlverstandenen Interesse einer „einheitlichen“ Bebauung – für einen Vertragsabschluß mit Fa. Bense explizit einsetzt.

Das Grundstück der Villa Roth war mit 3.326 qm Grundstücksfläche das größte unter den privaten Anliegern. Dementsprechend wurden inzwischen von 9 verschiedenen Bauträgern Kauf- oder Umwandlungsangebote offeriert. Die Gebrüder Feikes wurden zu begehrten Verhandlungspartnern und konnten dabei ausloten, welchen Wert das Grundstück nun darstellte und welcher Bauträger das lukrativste Konzept lieferte.

Verhandelt wurde u.a. mit den Firmen/Gruppen/Bauträgern „Neumann/Swiderski“, HH; „Lisa Körtner/Betonwerk Kurt Lichtner mit einem Planentwurf von Prof. Düttmann“, HH und Berlin; Architekt Hans Zimmermann, HH; Wilhelm Hirte, Hannover; Ing. Warnholz/Dr. Kadereit, HH; Architekt Otto Schneider/Wessel, „Hanseatische Eigenheim und WohnungsGmbH“, HH; „Hausbau Hans Bense“, Stuttgart und Bauträger Theo Gerlach, Hannover, welcher seinerzeit gerade das Lister Projekt „Westerheide“ fertiggestellt hatte und Gründer der Seaside-Hotelgruppe ist.

Fa. Hausbau Bense aus Stuttgart machte schließlich das Rennen. Obwohl einige der anderen Entwürfe aufgelockerter und gefälliger waren, siegte schließlich das finanziell bessere Angebot, welches, dank des Gegenangebots von Theo Gerlach mit DM 800,00 pro qm Grundstück, noch einmal aufgebessert werden konnte. Tröstlich war Benses Verpflichtung des hochangesehenen Architekten Hans Paul Schmohl aus Stuttgart, der Erbauer des dortigen Schloßgartenhotels und des Sommerberghotels in Wildbad. Tatsächlich hat er den „Spekulationsbauten“ im „Neuen Kurzentrum Westerland“ eine horizontale Gliederung gegeben, die die Schwere der Bauten ein wenig auflöst. Jedenfalls setzen sich die drei größten Gebäude der Insel architektonisch wohltuend von den übrigen Bauten in der Andreas-Dirks-Straße ab. Trotzdem besticht – aus heutiger Sicht – der damalige Entwurf des Prof. Düttmann, Berlin, für das neue Kurzentrum, er war offensichtlich seiner Zeit weit voraus. Westerlands Gesicht hätte heute mit diesem Entwurf anders ausgesehen – allerdings stand auch der Wille der Stadt für den Entwurf von Dr.-Ing. Cobarg und Fa. Hausbau Bense/Architekt Schmohl, was in einem persönlichen Gespräch mit dem damaligen Stadtbaumeister sehr deutlich wurde.

2.139 qm des Grundstücks Villa Roth fielen nun an Fa. Bense, auf ihnen stehen 3/4 des Blocks C (Haus „Sylter Welle“) und 1/8 des Blocks A (Haus „Metropol“) sowie diverse Läden. Auf den restlichen 1.187 qm Grundstück entstand nun ganz neu das „Hotel Roth“ mit einer Ladenzeile und Tiefgaragen. Das Hotel Roth ist ein Viertel des Nordblocks C des Kurzentrums und durch eine Brandmauer von dem Appartementtrakt und dem Hotel Wünschmann (1. und 2. Stock) vollkommen getrennt, verbunden nur durch die Notausgangstüren in jedem Stockwerk. Im Erdgeschoß des Hotels befindet sich die Bierstube, die Rezeption mit der Hotelhalle und der Hotelbar, im 1. Stock die Hotelküche und das Restaurant „Feikes“, darüber die Zimmer-Etagen bis zum 10. Stock. Im Untergeschoß des Hotels sind die Sauna, Personalräume, Vorratsräume, die Wäscherei und die Tanzbar/Diskothek „Galaxis“ untergebracht.

Am 1. August 1967, nach fast zweijähriger Bauzeit, war es endlich soweit, das Hotel Roth am Strande wurde eröffnet. Zwar lief in der Hotelhalle noch eine Kreissäge, aber es war Hochsaison und die eingebuchten Gäste mußten untergebracht werden. Nach ein bis zwei Wochen Anfangsschwierigkeiten lief alles „wie geschmiert“, der Rest der Saison konnte nach voll „mitgenommen“ werden, aber es war ja jetzt ein ganzjährig geöffneter Betrieb. Jedes Zimmer mit eigenem Bad und WC, zwei Restaurants, eine eigene Sauna mit Tauchbecken und Massageabteilung im Haus, das war einmalig auf Sylt. Die Gäste honorierten das eingegangene Risiko und das erste Jahr brachte die kalkulierten Übernachtungen ins Haus. Undenkbar für die alte Villa Roth, die eine Belegung von nur ca. 90 Tagen im Jahr 1965 aufwies.

Was wäre das Hotel Roth ohne die vielen Stammgäste, die teilweise ebenfalls, bis ins hohe Alter, seit Jahrzehnten das Hotel Roth besuchen. Auch prominente Gäste weilten im neuen Hotel Roth: Zarah Leander, Karel Gott, Rex Gildo, Marika Rökk, Roberto Blanco, Agnes Windeck, Ministerpräsident Bernhard Vogel, Iwan Rebroff, Josephine Baker, Harald Juhnke, Otto Wolff-von-Amerongen, Franz Josef Strauß, Wienerwald-Friedrich Jahn und viele andere mehr

Das Hotel-Ambiente steht im Einklang mit der äußeren Erscheinung des Hotels: Zeitlose Modernität, die sich keinem Zeitgeist unterwirft. Dies wird im Wesentlichen dem Architekten Dipl.-Ing. Wolfgang Knospe verdankt, der die Innengestaltung des Hauses maßgeblich mitbestimmte und aktuell mit der Gestaltung des neuen Durchgangsfoyers und den Tagungs- und Banketträumen befasst ist.